Millionenstrafe für Microsoft wegen Cookie Verstoß

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Millionenstrafe für Microsoft wegen Cookie Verstoß
27. Januar 2023 | 475 klicks

Cookies ButtonDass man für das Legen von Cookies irgendwann mal bestraft werden könnte, hat so wohl noch niemand vor 20 Jahren erahnen können. Schließlich schmecken Cookies doch eigentlich ganz gut, sei es mit integrierten Streuseln, weißer oder schwarzer Schokolade oder im amerikanischen Stil. Cookies für die Besucher bereitzuhalten, ist also etwas ganz Normales. Nicht jedes Cookie ist so bekömmlich, wie das beliebte Gebäck. Nimmt man Cookies, welche im virtuellen Raum zugange sind, so können diese schnell für Frust sowie Ärger sorgen.

Harte Strafen für Cookies

Nicht nur Glückskekse mit besonderen Inhalten können dazu führen, dass man sich mit diesen strafbar macht. Wer Cookies entgegen der geltenden Gesetzessprechung dort setzt, wo es nicht erlaubt ist, riskiert Abnahmungen und sogar harte Strafen. In Frankreich gibt es eine Suchmaschine, welche viele Internetsurfer als Bing kennen, diese stammt quasi ursprünglich von dort. Diese Suchmaschine hatte in der jüngeren Vergangenheit implementierte Cookies, welche dort nicht hingehörten.

Dafür mussten die Verantwortlichen der Cookies nun eine Strafe akzeptieren, die bei 60 Mio. Euro liegt. Diese wurde von der Datenschutzbehörde CNIL verhängt, welche in Frankreich aktiv ist. Als Ursache dafür gab man an, dass die Einstellungen der Cookies zu umständlich war, was die Nutzung anging. Die CNIL führte zwischen dem September 2020 und den darauffolgenden Mai 2021 Kontrollen auf bing.com durch. Dort wurde schnell festgestellt, dass die verbauten Cookies so gesetzt wurden, dass die Zustimmung der Nutzer umgangen wurde. Diese könnten also den Cookies weder widersprechen noch diese akzeptieren, wenn sie das denn hätten gewollt.

Auch dass diese Cookies dazu dienten, verschiedene Werbezwecks zu erfüllen, konnte man nicht auf den ersten Blick erkennen. Doch die Nutzer haben stets ein Recht darauf, im Vorfeld zu erfahren, was mit den erhobenen und gewonnen Daten geschieht. Zudem wurde moniert, dass ein Schalter fehlt, wo Internetsurfer die Cookies in der Folge sofort sowie ohne Umwege ablehnen oder nur ein Teil dieser akzeptieren können. Es gab zwar einen Schalter, doch der war nur umständlich zu erreichen, es waren also einige Klicks notwendig, um diesen zu finden.

Bequemlichkeit gekonnt ausgenutzt

Millionenstrafe für Microsoft wegen Cookie VerstoßAufgrund des Umstandes, dass man den ursprünglichen Schalter nicht so schnell finden konnte, haben zahlreiche Nutzer aus Bequemlichkeit alle Cookies angenommen, da hierfür nur ein einziger Klick erforderlich war. Dieser Schalter wurde häufiger angeklickt, als den Aufwand zu betreiben, einen Ablehnbutton zu suchen und diesen zu nutzen. Es gab in der Folge viele Nutzer, welche die Cookies angenommen haben, obwohl dies nicht notwendig gewesen wäre, wenn der Ablehnbutton beispielsweise direkt neben dem Annahmebutton platziert gewesen wäre.

Mit so einer hohen Strafe hat niemand gerechnet. Die Summe ergibt sich aus der Anzahl der geschädigten Internetsurfer und dem Nutzen, welcher aus der Datenverarbeitung gezogen wurde. Die satte Strafe war nicht das Ende der Fahnenstange, denn die Bing-Betreiber mussten innerhalb von drei Monaten eine Zustimmung von den Suchmaschinen-Nutzern aus Frankreich einholen. Wenn der Konzern dieser Anordnung in der Folge nicht pünktlich oder gar nicht erst nachkam, gab es weitere Sanktionen wie Strafgelder. Hierbei soll es sich um 60000€ pro Tag gehandelt haben.

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