Das Girokonto ist zumindest im alltäglichen Leben das wichtigste eigene Konto: Das Geld da steht konsequent und tagesaktuell zur Verfügung, Gehalt und Lohn gehen normalerweise darauf ein, Geld lässt sich abheben und auch laufende Rechnungen können damit beglichen werden. Grund genug, bei der Wahl des Girokontos genauer hinzuschauen.
Die eigenen Präferenzen vorab festlegen
Generell bestehen zwischen den Basisleistungen eines Girokontos zwischen verschiedenen Banken keine allzu erheblichen Unterschiede. Trotzdem ist es empfehlenswert sich vorab zu überlegen, welche Leistungen und potenziellen Extras gewünscht oder sogar notwendig sind.
Wichtig ist hierbei unter anderem: Soll die Bank, bei der das Girokonto geführt wird, ein eigenes Filialnetz vor Ort haben oder ist das eher unwichtig? Mittlerweile erledigt das Gros aller Menschen ihre Überweisungen einfach selbst im Online-Banking, ältere oder weniger technisch affine Menschen suchen aber mitunter immer noch den Weg an den Bankschalter – und geben ihre Überweisungen da in Papierform auf. Diese machen aber nur noch einen kleinen Teil aus, weshalb selbst Filialbanken ihr eigenes Filialnetz konsequent verkleinern und in der Zukunft höchstwahrscheinlich gar keine kleinen Niederlassungen mehr existieren werden.
Wer auf ein Filialnetz und persönlichen Ansprechpartner vor Ort verzichten kann, der erhält bei Online- und Direktbanken typischerweise bessere Konditionen. Die Begründung dafür ist leicht nachzuvollziehen: Muss die Bank nicht viel Geld in die Filiale stecken, von der Miete bis hin zu den Gehältern für die dort arbeitenden Angestellten, entstehen der weitaus geringere Kosten – wodurch sie ihre Leistungen dem Endkunden wiederum günstiger anbieten kann. Ein Beispiel für solch eine Online- und Direktbank wäre zum Beispiel C24. Informationen zur C24-Bank und mehr bekommen Sie hier.
Kosten und Kontobedingungen analysieren
Beides geht Hand in Hand: Endkunden möchten natürlich möglichst geringe oder idealerweise keine Kosten für ihr Girokonto tragen müssen. Das ist vielmals auch möglich, teilweise knüpfen Banken eine kostenlose Kontoführung des Girokontos aber an zusätzliche Bedingungen – wie beispielsweise einen monatlichen Geldeingang in bestimmter Höhe. Gehen auf das Girokonto sowieso auch Gehalt, Rente oder vergleichbare Einnahmen ein, ist diese Bedingung oftmals sowieso erfüllt.
Auch auf einige weitere unter Umständen entstehende Kosten sollten Verbraucher achten und sich dabei unter anderem diese Fragen stellen:
- Kostet eine Überweisung etwas? Ist zumindest die Überweisung im Online-Banking kostenfrei?
- Gibt es die Möglichkeit einer Echtzeitüberweisung und falls ja, wie viel kostet diese?
- Entstehen für Lastschriften und/oder Daueraufträge Gebühren?
- Gibt es weitere (optionale) Gebühren, zum Beispiel für Kontoauszüge in Papierform?
Bei den allermeisten Banken sind alle Girokonto-Leistungen, die eigenmächtig digital und im Online-Banking abgewickelt werden können, kostenfrei. Kontoauszüge werden heutzutage ebenfalls digital bereitgestellt. Wer diese aber aus irgendeinem Grund in Papierform erhalten oder sogar zugeschickt bekommen möchte, muss dafür unter Umständen zahlen.
Welche Leistungen bringt das Girokonto mit?
Zunächst einmal muss ein Girokonto natürlich jedwede Leistungen erfüllen, die an den fortlaufenden Zahlungsverkehr gekoppelt sind – schließlich handelt es sich dabei mehr oder weniger um eine virtuelle Geldbörse. Gehalt erhalten und selbst Überweisungen transferieren, ist also immer problemlos möglich.
Weitere Leistungen können die Attraktivität des Girokontos gegenüber dem von anderen Banken erhöhen. Die bereits erwähnten Echtzeitüberweisungen sind eine Leistung, die zum Beispiel verfügbar (oder nicht verfügbar) und kostenfrei oder nicht kostenlos sein könnte. Dabei ist aber auch zu überlegen, ob man selbst überhaupt Echtzeitüberweisungen benötigt oder ob die normalen Überweisungslaufzeiten von rund 24 Stunden nicht ausreichend sind.
Gravierend unterscheiden sich die möglichen Leistungen eines Girokontos mit Hinblick auf die ausgestellten Karten. Ein Girokonto könnte enthalten:
- eine Bankkarte/Maestro
- eine aufladbare Debit-Karte, die auch im Ausland funktioniert und quasi eine halbe Kreditkarte im Prepaid-Verfahren ist
- eine vollwertige Kreditkarte mit verschobenem Zahlungsziel und Verfügungsrahmen
In Deutschland reicht nahezu überall die gewöhnliche Bankkarte, die heute immer noch häufig EC-Karte genannt wird, auch wenn der Begriff eigentlich nicht mehr korrekt ist. Im Ausland kommen Verbraucher damit aber nicht weit, da benötigen sie eine Debit- oder Kreditkarte, die dann über das Zahlungsnetzwerk von Visa, Mastercard oder American Express Zahlungen abwickelt. Debitkarten werden tendenziell im Ausland akzeptiert, sind dort aber nicht bekannt und könnten deshalb zu Problemen führen.
Eine vollwertige Kreditkarte ist immer die bessere Lösung – dann ist aber auch darauf zu achten, welche Gebühren da entstehen und was sie für zusätzliche Leistungen mitbringt. Außerdem benötigt es auf Seiten des Verbrauchers eine ausreichend hohe Bonität, da die echte Kreditkarte ein verschobenes Zahlungsziel hat. Vielmals ist eine vollwertige Kreditkarte auch nötig, um online bei Händlern zahlen zu können, wenn man da unbedingt eine Karte benutzen möchte – zum Beispiel im Xbox Store.
Gut zu wissen: Jeder Deutsche hat per Gesetz Anspruch auf ein Basiskonto, das ähnlich einem Girokonto ist. Das Basiskonto kann aber nicht in die roten Zahlen rutschen, auch Kreditkarten gibt es da nicht – und kostenfrei ist ein Basiskonto ebenfalls nicht zwangsläufig.
Zinsen – auf Guthaben und bei Überziehung
Vorweg: Obwohl der Leitzins im Euro-Raum kürzlich wieder stark angezogen hat, gibt es auf Girokonten im Regelfall keine Guthabenzinsen. Diese Zeiten sind lang vorbei, weshalb Verbraucher ihr Guthaben dann zum Beispiel auf einem Tages- oder Festgeldkonto verzinsen lassen sollten.
Was es aber nach wie vor gibt, sind anfallende Zinsen auf geduldete Überziehungen und Dispokredite. Idealerweise nutzen Verbraucher nichts davon, denn die Zinssätze sind exorbitant hoch, außerdem kann das zu einer schlechteren Schufa-Score führen. Wer selbst von sich weiß, dass hie und da das Konto vielleicht überzogen wird, sollte trotzdem darauf achten, dass die Zinssätze für Überziehungen und den Dispo zumindest branchenweit auf einem verhältnismäßig niedrigen Niveau angesiedelt sind.
Weitere Leistungen und Extras
Bei der Wahl des eigenen Girokontos können Verbraucher noch auf weitere Punkte achten. So zum Beispiel, ob die Bank zum Zeitpunkt der Eröffnung eine Prämie anbietet. Einige Banken haben mittlerweile auch Cashback-Programme, die über Dritte betrieben werden. Benutzt man dann eine von der Bank zum Girokonto ausgestellte Karte, bekommt man auf seinen validen Einkauf noch einige Prozent Geld zurück.
Wer zum Beispiel gern Apple Pay nutzt, muss natürlich darauf achten, dass die Bankkarte kompatibel dazu ist. Manchmal bieten vor allem große und Filialbanken auch mehrere Kontomodelle zu jeweils unterschiedlich hohen Gebühren an. Die Kontomodelle, die mehr kosten, haben dann das eine oder andere Extra – zum Beispiel Karten mit Wunschmotiv, eine kostenlose Partnerkarte oder eine bereits im Kontomodell integrierte vollwertige Kreditkarte. Generell sind das aber zu vernachlässigende Extras – wichtiger ist im Regelfall, dass das Girokonto schlicht und ergreifend möglichst wenig oder gar nichts kostet.
Fazit: Ein Girokonto ist notwendig – aber teuer sollte das nicht sein
Ohne Girokonto geht es nicht, weshalb wichtig ist darauf zu achten, dass dieses möglichst wenig kostet und trotzdem leistungsstark ist. Hinsichtlich der Basisleistungen existieren keine nennenswerten Unterschiede, aber bei der Kostenstruktur und den weiteren Leistungen gibt es durchaus Unterschiede – die im Artikel genannten Punkte helfen bei der Entscheidung.