In den letzten Jahren wurde in vielen Ländern Glücksspiel neu verhandelt. Auf der einen Seite gab und gibt es immer wieder Bedenken, die zurecht auf den Gefahren beruhen, die mit Glücksspiel einhergehen, auf der anderen Seite ist es eine Branche, die wirtschaftlich sehr stark ist und entsprechend für die Unternehmen und Staaten Vorteile mit sich bringt.
Heute ist der Markt stark reguliert, sodass man ohne Probleme legale Casinospiele finden kann. Eine strenge Regulation gibt es aber auch bei der Werbung. Selbst Google hat im April noch einmal die Zügel angezogen und die Richtlinien für Glücksspielwerbung überarbeitet. Grundsätzlich sind das positive Signale, die Verantwortungsbewusstsein für das Thema zeigen. Wie die Richtlinien genau aussehen, gibt es in diesem Artikel zu erfahren.
Verantwortung und Verbraucherschutz
Glücksspielsucht ist ein ernstes Thema, da diese Sucht viele Probleme nach sich zieht, die ein ganzes Leben zerstören können. Entsprechend hat in den letzten Jahren auch die Politik viel stärker reagiert und den Markt reguliert. Dabei gilt es an verschiedenen Stellen anzusetzen, um Menschen bestmöglich zu schützen, ohne ihnen aber einfach nur Verbote aufzuerlegen. Neben den Angeboten an sich muss daher auch die Werbung für Glücksspiele ins Auge gefasst werden. Und wenn es um Werbung geht, dann ist kein Vorbeikommen an Google. Rund 80 Prozent der Menschen im Internet nutzen Google als Suchmaschine und sehen daher auch Werbung, die mit den Suchen einhergehen.
Über Google läuft sehr viel Werbung für Angebote von Glücksspiel. Daher hat der Tech-Riese im April die Regeln angepasst, die damit einhergehen. Unternehmen sollen schon länger eine größere Verantwortung für ihre Werbebotschaften übernehmen. Verbraucher und vor allem Minderjährige sollen aktiv geschützt werden. Da die Branche in den letzten Jahren weltweit massiv gewachsen ist, wird auch der Bedarf nach Regeln und Richtlinien größer. Grundsätzlich will Google erreichen, dass die Werbung für Glücksspiel nur die Zielgruppen erreicht, für die sie auch gedacht und geeignet ist. Daher sind die neuen Richtlinien auch wesentlich strenger als vorher.
Altersüberprüfung und geografische Einschränkungen
Google möchte in Zukunft noch stärker auf das Alter der Nutzer schauen. Für Minderjährige soll überhaupt keine Werbung dieser Art sichtbar sein. Darüber hinaus will man auch stärker darauf achten, wo welche Werbung zu sehen ist. Geografische Einschränkungen können besser dabei helfen, dass Werbung gezielter eingesetzt werden kann. Man stellt aber auch klare Regeln an die betreibenden Plattformen. Das bedeutet, dass deren Angebote transparent und sicher sein müssen. So dürfen bei den Nutzern keine falschen Erwartungen geweckt werden durch Werbung. Dazu gehören beispielsweise Gewinngarantien. Jeder Nutzer muss ganz genau wissen, was ihn bei einem Anbieter erwartet und wie es um seine Chancen steht.
Durch die Änderungen gibt es auch Ergänzungen bei den Regeln der Authorized Buyers-Richtlinien. Hierbei handelt es sich um die Werbeplattform von Google, bei der autorisierte Kunden für Werbespots bieten können. In diesen neuen Richtlinien wird ganz genau festgelegt, unter welchen Voraussetzungen Werbung für Glücksspiele zulässig ist. Dabei wird auch kein grundsätzlicher Unterschied zwischen Offline- und Online-Angeboten gemacht. Die genutzten Werbemittel müssen nicht nur den Werberichtlinien für Authorized Buyers entsprechen, sondern auch den Branchenstandards und länderspezifischen Bestimmungen. Bestimmte Werbung ist ohnehin unzulässig, darüber hinaus muss sie auf die freigegebenen Länder ausgerichtet sein.
Die verschiedenen Länder haben unterschiedliche Gesetze für Glücksspiel, entsprechend muss die Werbung darauf abgestimmt sein. Das bedeutet auch, dass es jeweils Landingpages mit wichtigen Informationen gibt, in denen verantwortungsbewusste Spielen beworben wird. Die Werbetreibenden müssen selbst schauen, welche Regeln für welches Land gelten. Zur Liste zulässiger Länder zählen unter anderem Deutschland, Österreich und die Schweiz. Die USA nehmen noch einmal eine Sonderstellung ein, da hier unter anderem spezifische Zertifizierungen und Einschränkungen gelten.
OASIS-System in Deutschland
Wer in Deutschland Werbung für Glücksspiel machen möchte, muss genau schauen, welche Regeln hier seit der Einführung des neuen Glücksspielstaatsvertrages gelten. Unter anderem gibt es seit 2021 OASIS – das Online-Abfrage-Spielerstatus-System. Dabei handelt es sich um ein bundesweites Spielersperrsystem, das auch spielformübergreifend funktioniert. Staatlich lizenzierte Glücksspielanbieter müssen sich daran beteiligen und im Vorfeld eine Spielerstatusabfrage durchführen. Ist eine Person gesperrt, darf sie nicht weiter spielen. Das gilt sowohl für Spielhallen als auch Casinos, Online-Casinos, Lotterien und Anbieter von Sportwetten. Dieses System zeigt auf, wie unterschiedlich die Regelungen in den Ländern sein können und weshalb Werbetreibende sich darauf einstellen müssen.
Google und Glücksspielwerbung: das Fazit
Die Verschärfung der Richtlinien für Glücksspielwerbung im April 2025 zeigt, dass Google ein positives Signal für Verbraucherschutz und Verantwortungsbewusstsein senden möchte. Die Branche wächst seit Jahren und ist wirklich enorm stark, gleichzeitig sind damit aber auch große Risiken verbunden, die sich vor allem in der Spielsucht Bahn brechen. Als Folge der wachsenden Branche hat man klare Richtlinien formuliert, die für Werbetreibende gelten, die Glücksspiel bewerben oder anbieten wollen. Gleichzeitig will Google dafür sorgen, dass Minderjährige stärker geschützt werden und Werbung gezielter nach Ländern geordnet wird, die unterschiedliche Gesetze für Glücksspiel haben. Werbung darf sich nicht an Minderjährige richten und darf keine falschen Versprechen abgeben.