Yahoo’s Cookie-Kontroverse: 10 Millionen Euro Strafe

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Yahoo’s Cookie-Kontroverse: 10 Millionen Euro Strafe
29. Januar 2024 | 200 klicks

Yahoo Strafe für Cookie VerstossBei Yahoo kommt es für Nutzerinnen und Nutzer nun teuer zu stehen, wenn sie Cookies ablehnen: Kein Zugriff auf E-Mails und eine saftige Strafe für das Unternehmen.

Yahoo steht aktuell im Fokus einer hitzigen Debatte um Datenschutz und Nutzerrechte. Die französische Datenschutzaufsicht CNIL hat eine Geldstrafe von 10 Millionen Euro gegen den Internetriesen verhängt. Der Grund: Yahoo hat die Entscheidungen seiner Nutzerinnen und Nutzer bezüglich Cookies ignoriert und sogar bestraft.

Der Kern des Problems: Ungefragte Cookies und E-Mail-Zugang

Yahoo.com legte Werbe-Cookies auf den Geräten der Besuchenden ab, auch wenn diese explizit widersprachen. Das ist ein klarer Verstoß gegen die Vorschriften, die eine explizite Zustimmung für solche Cookies verlangen. Aber es geht noch weiter: Nutzerinnen und Nutzer von Yahoo Mail, die Cookies ablehnten, fanden sich plötzlich vom E-Mail-Dienst ausgeschlossen.

Die CNIL betont, dass die Zustimmung zur Cookie-Nutzung freiwillig sein muss. Yahoo bot jedoch keine Alternativen an und entzog den Nutzenden im Falle der Ablehnung einfach den Zugriff auf ihre E-Mails. Dies stellt einen eklatanten Verstoß gegen die Freiwilligkeit dar.

Yahoo hat angekündigt, die Entscheidung der CNIL zu prüfen und über die nächsten Schritte zu entscheiden. Dies könnte ein Weckruf für das Unternehmen sein, seine Datenschutzpraktiken gründlich zu überdenken.

Auch Google und Microsoft wurden in Frankreich bereits bestraft

Vor einigen Jahren erlebten sowohl Microsoft als auch Google in Frankreich deutliche juristische Rückschläge. Die französische Datenschutzbehörde CNIL hatte gegen diese Technologiegiganten empfindliche Strafen wegen Verstößen gegen Datenschutzbestimmungen verhängt. Microsoft erhielt ein Bußgeld in Höhe von 60 Millionen Euro, da die Suchmaschine Bing keine einfache Option zum Ablehnen von Cookies bot. Die CNIL begründete die Strafmaßnahme mit dem Ausmaß der Datenverarbeitung und der Anzahl betroffener Personen. Microsoft hatte über Bing Cookies ohne die notwendige Zustimmung der Nutzer gesetzt, wobei auch die durch Werbeeinnahmen erzielten Gewinne des Unternehmens in Betracht gezogen wurden.

Google stand ebenfalls im Fokus der CNIL, die gegen das Unternehmen eine Strafe von 100 Millionen Euro verhängte. Dieses Bußgeld resultierte aus ähnlichen Gründen: Google machte es den Nutzern schwer, Tracking-Cookies abzulehnen. Die CNIL stellte fest, dass bei Google-Diensten wie Google.fr und YouTube Cookies mit nur einem Klick akzeptiert werden konnten, während deren Ablehnung mehrere Klicks erforderte. Diese Praxis verleitete die Nutzer dazu, eher zuzustimmen. Die CNIL berücksichtigte bei ihrer Entscheidung die Anzahl der betroffenen Personen und die beträchtlichen Gewinne, die Google aus Werbeeinnahmen generierte. Die Vorgehensweise der CNIL, sowohl gegen Microsoft als auch gegen Google vorzugehen, signalisierte eine entschiedene Haltung gegenüber großen Technologieunternehmen, die Datenschutzbestimmungen missachteten. Diese Fälle dienten als wichtige Meilensteine in der Durchsetzung von Datenschutzregelungen in Europa.

Fazit: Ein Weckruf für den Datenschutz

Die CNIL-Strafe gegen Yahoo ist mehr als eine finanzielle Belastung für das Unternehmen; es ist ein deutliches Signal an alle digitalen Plattformen. Die Rechte der Nutzenden und der Datenschutz müssen ernst genommen werden. Unternehmen müssen transparent sein und dürfen die Entscheidungen ihrer Nutzerinnen und Nutzer nicht missachten. Es bleibt abzuwarten, wie Yahoo und andere Tech-Riesen auf diese Herausforderungen reagieren werden.

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